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Mittelbayerische: Eine Wette für mehr Toleranz

SAAL. Die Werbegemeinschaft wettet, dass am verkaufsoffenen Sonntag am 28. Oktober um 17 Uhr, keine 500 Menschen auf den Saaler Kirchplatz kommen, eine Hand in Farbe tauchen und ihren Abdruck als Zeichen für ein tolerantes und friedliches Miteinander auf eigens dafür aufgestellten Tafeln hinterlassen. Saal soll bunt sein, nicht nur im Herbst. Wie bunt wird sich zeigen.

Wette mit Herz und Verstand

Fake-News und Hass-Kommentare in den Medien; Vorurteile, Dummheit, Radikalisierung, Aggressivität und Gewalt in immer mehr Bereichen unserer Gesellschaft. Wer am lautesten schreit, hat Recht – Respekt und Mitgefühl bleiben auf der Strecke. Ganz so weit ist es noch nicht, kann es aber wieder werden, wenn man nichts dagegen tut. Und man ist jeder einzelne von uns. Deshalb stehen überall in unserem Land Menschen auf, gehen auf die Straße und bekennen Farbe für mehr Toleranz, Respekt und gegenseitige Hilfe. Und was Regensburg, Berlin und andere Städte können, das kann Saal an der Donau auch. Hoffentlich.

Vor drei Jahren hat die Werbegemeinschaft die Saal-Wette ins Leben gerufen. Sie wettet, zusammen mit dem Gemeinderat, gegen die Bevölkerung. Und hat – was insgeheim wohl auch so gewünscht und allen Recht war – bisher verloren. Vor zwei Jahren war es eine reine Gaudi, als hunderte schlafgewandete Zumba tanzten.

„Wir wollen zeigen, dass Saal vielfältig und bunt ist.“

(…)

Und wenn es stürmt und schneit, kommt nach Saal und zeigt, dass es bunt ist. Dass unsere ganze Gesellschaft bunt ist, und auch funktioniert, wenn alle zusammen helfen. Sich andere Kulturen integrieren und wir sie akzeptieren. Und tut zweifach Gutes, denn sollten Werbegemeinschaft und Gemeinderat auch dieses mal verlieren, spenden sie wieder zweimal 500 Euro. Für zwei Projekte, die ganz im Sinne der Sache stehen. Einmal für den Kindergarten „Fröhliche Heide“: er will mit der Aktion „Lilo Lausch“ durch das Vorlesen von Geschichten schon bei den Kleinen eine Kultur des Zuhörens fördern. Und damit Selbstvertrauen und Verständnis für ein rücksichtsvolles Zusammenleben wecken.

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Quelle: Mittelbayerische vom 25.10.18, Foto: Roland Kugler